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Und ewig lockt der Jäger...

07.02.2019 11:49

Hand aufs Herz: In so manchem Revier ist die Jagd zum reinen „Stundenabsitzen“ auf Leitern und Kanzeln geworden. Und damit dort „etwas passiert“, werden …zig Kilogramm Suhlengold, Buchenteer und Kirr-Mais verbraten. In Sachen aktive Jagd geschieht meist nicht viel, wenn man von ein bisschen „Herumgeblatte“ Anfang August einmal absieht. Aber soll das schon die ganze Jagd gewesen sein?

Zugegeben: Es gibt Reviere,  in denen die Gegebenheiten (oder die Wildschäden) nichts anderes erlauben als die relativ einförmige Ansitzjagd. Bezogen auf ganz Deutschland dürfte in den allermeisten Revieren jedoch mehr möglich sein als nur das sogenannte „Kanzelhocken“ auf Reh- oder Schwarzwild. Trotzdem sieht die jagdliche Realität meistens recht einförmig und trostlos aus. Insbesondere die Chancen der Lockjagd mit akustischen Hilfsmitteln werden heutzutage in den allerwenigsten Pachtbögen ausgereizt, obwohl beispielsweise die Raubwildbesätze oder die Besätze an Krähen, Elstern, Ringeltauben, Stockenten oder Wildgänsen so hoch sind wie noch nie.

Zweifel oder Unsicherheit?

Woran es liegt, lässt sich nur mutmaßen: Zweifel, ob es funktioniert gepaart mit der Unsicherheit, wie es funktioniert, sind vermutlich die häufigsten Motive, es nicht zu probieren. Doch warum zaudern? Niemals ist es einfacher gewesen als heutzutage, die verschiedenen Facetten der Lockjagd auszuprobieren und kennenzulernen. Im Internet gibt es jede Mengen Jagdvideos, in denen alle Aspekte der Lockjagd auf die verschiedensten Wildarten erläutert und vorgeführt werden. Und niemals war es einfacher als heute, die dafür nötigen bzw. geeigneten Utensilien zu beschaffen – vor allem gute Lockinstrumente, kurz „Locker“ oder auch neudeutsch „Caller“ genannt.

Doch welche Wildarten lassen sich überhaupt mit akustischen Mitteln anlocken? Kurz gesagt: Praktisch alle Wildarten, die gut vernehmen oder sich akustisch verständigen bzw. orientieren. Besonders gut funktioniert das beispielsweise auf Rabenkrähen, Stockenten, alle Arten von jagdbaren Wildgänsen, aber auch auf Raubwild wie Fuchs, Waschbär und mitunter sogar auf Sauen. In der Blattzeit lässt sich außerdem bekanntermaßen auch das Rehwild akustisch anlocken, in der Brunft ebenso auch der Rothirsch.

Was möglicherweise von einigen Jägern an der Lockjagd erschwerend empfunden wird, ist die Tatsache, dass die akustische Lockjagd insbesondere auf gesellig lebendes Federwild nur in Verbindung mit einem optischen Lockbild aus vielen Decoys (künstliche Lockvögel bzw. Vogelattrappen) funktioniert. Wer es aber versteht, die optische Lockwirkung von Lockvögeln mit der akustische Lockwirkung des dazu passenden Lockinstrumentes perfekt zu kombinieren, wird Jagdstrecken erzielen, von denen „normale“ Jäger nur träumen können.

Insbesondere die moderne Krähen- und die Gänsebejagung überm Lockbild sind ohne diese Kombination aus optischem und akustischem Reiz unter Umständen weitaus weniger effektiv. Umgekehrt lassen sich Krähen sogar ohne optisches Lockbild nur mit dem sogenannten „Sammelruf“ herbeirufen. Da es dabei jedoch keinerlei Kontrolle darüber gibt, wie sie auf den lockenden Jäger zustehen, ist das zusätzliche optische Lockbild unverzichtbar, um die Krähen schussgerecht vor die Flinte zu leiten.

Nur Übung macht den Meister

Wenn also die Lockjagd mit Lockinstrumenten so erfolgreich sein kann, wieso wird sie dann so selten ausgeübt? Ganz einfach: Weil sie kaum nennenswerte Erfolge bringt, wenn sie nur halbherzig oder stümperhaft ausgeübt wird. Das Problem besteht eben nicht nur darin, das jeweilige Lockinstrument sicher zu beherrschen, sondern situationsbezogen die verschiedenen Laute des Wildes richtig und treffsicher einzusetzen. So unterscheiden beispielsweise erfahrene Krähenjäger vier unterschiedliche Rufe: den Sammelruf, den „Komm-zurück“-Ruf, den Klage-Schrei und den Scherzlaut. Bei den Wildgänsen haben Wissenschaftler sogar über ein Dutzend unterschiedlicher Verständigungslaute festgestellt, von denen der um Perfektion bemühte Lockjäger mindestens Begrüßungsruf und Freßlaut beherrschen sollte, um seinem Lockbild aus Gänse-Attrappen das nötigen „Leben“ und damit die entsprechende Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Wenn man mit dem gekauften Lockinstrument die perfekte Laut-Imitation erlernen und situationsbezogen zielsicher einsetzen möchte, sollte man sich auf einschlägigen Internet-Seiten dazu belesen und dann mit der Hilfe von Lehr-Videos den perfekten Klang daheim trainieren. Lehr-Videos, die zeigen, wie Lock-Instrumente bedient werden und welche Klänge bzw. Laute sich damit erzeugen lassen, gibt es auf Youtube zuhauf. Namhafte Hersteller bieten außerdem auch entsprechende Lehr-DVDs an.

Verborgen bleiben!

Wer „A“ pfeift, muss auch „B“ sagen. Wenn die Lockjagd-Instrumente so sicher beherrscht werden, dass man sich damit ins Revier wagen darf, gilt es noch eine letzte und vielleicht auf lange Sicht die allerwichtigste Hürde zu meistern: Der Lockjäger muss sich so geschickt verbergen, dass dem angelockten Wild die wahre Quelle der verlockenden Geräusche so lange verborgen bleibt, bis es sich in günstiger Schussentfernung befindet und erlegt werden kann!

Ob dies im Einzelfall vermittels moderner jagdlicher Tarnkleidung oder aber mit Hilfe eines mobilen Ansitzschirmes bzw. der altbewährten geschlossenen Kanzel oder Erdhütte geschieht, ist letztlich Geschmackssache und richtet sich nach den Revierverhältnissen und der bejagten Wildart. In jedem Fall aber ist zu vermeiden, dass das angelockte Wild einen Zusammenhang zwischen den verlockenden Geräuschen und der Anwesenheit des Jägers erkennt. Anderenfalls lernt das Wild aus solchen unliebsamen Begegnungen und steht dann auf Locklaute nicht mehr zu. Das klassische Beispiel hierfür ist der sogenannte „verblattete“ Rehbock. Die häufigste Ursache dafür, warum Lockjagd in manchen Revieren nicht mehr funktioniert, ist die übertrieben häufige und dabei stümperhafte Ausübung dieser reizvollen Jagdart.

TIPP

Wenn Sie den Umgang mit einem (neuen Locker) trainieren, dann tun Sie das bitte clevererweise niemals im Revier! Denn diese „Musikstunden“ bleiben garantiert nicht unbemerkt! Sie können sich sicher sein: Während Sie sich bemühen, aus dem Locker den perfekten Klang herauszukitzeln, werden Sie vom Wild dabei beobachtet! Und insbesondere Krähen sind in dieser Hinsicht außerordentlich lernfähig! Sobald sie gemerkt haben, dass der neue Klang nicht von einem Artgenossen, sondern vom trainierenden Menschen verursacht wird, ist die Lockwirkung zumindest auf erfahrene Altkrähen recht schnell verflogen.

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